Die Ehegelübde werden gesprochen, der Braustrauß wird geworfen, die Hochzeitstorte wird angeschnitten und schon ist die Hochzeit vorbei. Ein schönes Fotoalbum der Hochzeit ist wie eine Zeitkapsel mit der ihr euch jederzeit an den Tag zurückerinnern könnt. Die meisten Hochzeitsfotografen bieten zwar an, ein Fotoalbum für euch zu erstellen. Aber ganz ehrlich: Niemand außer euch beiden weiß, welche Bilder eure Favoriten sind und, was ihr am liebsten in Szene setzen wollt. Außerdem bekommt man oft auch von Freunden und Verwandten noch Bilder, wo das ein oder andere so gelungen ist, dass es unbedingt in das Fotobuch der Hochzeit muss. Es gibt schon so praktische und einfach zu bedienende Programme mit denen ihr wirklich problemlos ein Hochzeitsalbum wie vom Profi selbst erstellen könnt. Wir verraten euch, was es dabei zu beachten gilt, welche die schönsten Layouts sind und, wie ihr euer Fotobuch inhaltlich aufbaut.
Der erste Schritt: Entscheidung über Kosten, Seiten- und Bilderanzahl
Zuallererst entscheidet euch für einen Fotobuch-Anbieter, wie viel euer Fotobuch maximal kosten soll und, wie viele Seiten euer Fotobuch demnach in etwa haben kann. Damit die Bilder nicht zu klein und die Seiten nicht zu überfüllt werden, könnt ihr bei einem Fotobuch im A4 Format pro Doppelseite bis zu 4 oder 5 Bilder platzieren. Es sollten aber auch Seiten dabei sein, wo es weniger Bilder sind. Auf einigen wenigen Seiten können es auch bis zu 8 Bilder sein. Dazu später mehr. Auf diese Weise könnt ihr bereits eine ungefähre Anzahl an Bildern ermitteln, die ihr überhaupt in eurem Fotoalbum unterbringen könnt. So viele Bilder wählt ihr nun aus euren Hochzeitsfotos dafür aus. Übrigens: Was es hinsichtlich der Auswahl des Hochzeitsfotografen zu beachten gibt, könnt ihr in unserem Artikel „Geheimtipps, woran ihr gute Fotografen erkennt“ nachlesen.
Fotobuch der Hochzeit: Format und Papier
Am besten wählt ihr für euer individuelles Fotobuch A4 Querformat. So habt ihr die Möglichkeit ganz besondere Bilder schön groß in A4 oder sogar größer (über Bund) darzustellen. Außerdem lassen sich Bilder in einem Querformat-Fotobuch leichter und schöner anordnen, weil man meist mehr Querformatfotos hat als Hochformatfotos. Entscheidet euch außerdem für ein Hardcover-Buch mit Fotopapier und Layflat-Klebebindung. All das lässt euer Hochzeitsalbum absolut hochwertig erscheinen. Nehmt aber lieber mattes Papier und nicht glänzendes. Bei glänzendem Papier wird das Durchblättern immer durch Lichtspiegelungen gestört und es verschmutzt schneller mit Fingerabdrücken. Mit Layflat könnt ihr außerdem Fotos über den Bund ziehen, was sehr cool und professionell aussieht. Außerdem liegt es angenehm gerade und die Seiten müssen nicht flach gedrückt werden, um die Bilder gut betrachten zu können.
Tipp: Wenn ihr, wie hier, Bilder derselben Szene mit denselben Personen nebeneinander abbildet, dann gibt es etwas zu beachten. Die Personen sollten auf allen Bilder gleich groß sein. Wenn sie nicht gleich groß abgebildet werden, dann sollten sich die Ausschnitte der nebeneinander platzierten Bilder deutlich unterscheiden (einmal ein Ganzkörperfoto und daneben ein Bild nur mit Kopf und Brust). Außerdem sollten die Personen in den Bildern auf selber Höhe platziert sein. Das kann einen Zuschnitt des Bildes erfordern, was aber mit Fotobuch-Programmen sehr einfach umzusetzen ist.
Dramaturgie ist alles: Wie ihr euer Hochzeitsfotobuch inhaltlich aufbaut
Es ist nicht nur einfacher, sondern auch logischer die Fotos grundsätzlich chronologisch nach Tagesablauf im Fotobuch abzubilden. Aber auch da gibt es noch einige Gestaltungstricks zu beachten.
1. Szenenbilder
Es ist immer schön, wenn ein Hochzeitsalbum mit Szenenbildern beginnt. Fügt also zuerst Bilder von der Trauungslocation, vom Veranstaltungsort oder von der Umgebung ein. So hat man gleich zu Beginn einen Eindruck davon, wo sich die ganze Geschichte abspielt.
2. Getting Ready
Als nächstes baut ihr ein paar Bilder des Getting Ready von Braut und Bräutigam ein. Auch andere Aufnahmen von hinter den Kulissen mit Familie oder Freunden machen sich in Hochzeitsalben gut und bilden den Hochzeitstag damit authentisch ab.
3. First Look
Ob der First Look ein extra Programmpunkt war oder tatsächlich vor dem Traualtar stattgefunden hat, ist egal. Fügt Bilder dieses Moments unbedingt in euer Fotobuch der Hochzeit ein – übrigens gerne im Großformat.
4. Zeremonie
Die Trauung wird einen großen Teil euer Hochzeitsfotos ausmachen. Und das ist ja auch gut so. Widmet ihr gebührend Platz in eurem Fotoalbum.
Tipp: Ihr habt mit Hingabe eure Eheversprechen verfasst. Es wäre schade, wenn die schönen Worte in Vergessenheit geraten. Damit das nicht passiert, fügt sie doch einfach in euer Fotobuch der Hochzeit ein. Vielleicht steht in dem Editor, den ihr verwendet sogar eine ähnliche Schriftart zu Verfügung, wie ihr sie für eure Hochzeitspapeterie verwendet habt. Dann passt alles perfekt zusammen.
5. Gruppenfotos mit Familie und Freunden
Ihr könnt den Fotos mit Freunden und Familie ein eigenes Kapitel in eurem Fotoalbum widmen oder ihr verteilt sie über das gesamte Album hinweg. Die zweite Variante lockert das Album auf und es ist auch für den Betrachter angenehmer als ein Gruppenfoto nach dem anderen mit vielen Gesichtern studieren zu müssen.
6. Agape und Hochzeitsfeier
Seid hier bei der Bildauswahl streng. Bilder, die unscharf sind, auf denen Personen einen unvorteilhaften Gesichtsausdruck haben oder auf denen kaum etwas zu erkennen ist, weil nur eine Gruppe von Gästen mit dem Rücken zum Fotografen steht, haben in einem Fotobuch der Hochzeit wirklich nichts verloren. Unbedingt hinein gehören natürlich Bilder vom Brauttanz und vom Tanz mit den Eltern. Gibt es lustige Schnappschüsse von Gästen, die einen Toast aussprechen, dann fügt diese auch hinzu. Der Anschnitt der Hochzeitstorte darf ebenfalls nicht fehlen.
Ein Fotobuch der Hochzeit wie vom Profi: Besondere Gestaltungstipps
Weißer Hintergrund
Lasst den Hintergrund des Fotoalbums lieber weiß. Ein Farbschema im Hintergrund stört in der Regel sehr schnell die Harmonie, weil es mit den Farben vieler Fotos nicht richtig zusammenpassen wird oder es einfach viel zu bunt und unruhig wirkt. Auf einem weißen Hintergrund können die Fotos viel besser für sich selbst wirken.
Auf einigen wenigen Seiten könnt ihr aber kreativ sein und eine Detailaufnahme als Hintergrund für die Seite wählen. Dafür kann zum Beispiel eine Nahaufnahme des Brautstraußes oder der Tischdekoration dafür geeignet sein. Das Bild bzw. die Bilder im Vordergrund sollten dann allerdings schlicht und nicht zu unruhig sein.
Ein umwerfendes Bild zu Beginn & zum Schluss
Auch, wenn ihr zum Beispiel mit Szenenbildern beginnt, setzt ganz an den Anfang ein Foto von euch in Großaufnahme, das absolut umwerfend ist – zum Beispiel ein Bild von euch wie ihr über beide Ohren strahlt. Einen schönen Abschluss des Fotobuches der Hochzeit bildet ebenfalls ein besonders romantisches Foto des Brautpaares wie beispielsweise ein Kuss oder der gemeinsame Blick in den Sonnenuntergang usw.
Hochzeitsdetails
Eine Hochzeit wird liebevoll bis ins kleinste Detail geplant: Tischkärtchen, Ringkissen, Hochzeitstorte, Stuhldeko und vieles mehr. Genau solche Details sind ein wichtiger Teil in eurem Fotoalbum. Sammelt ein paar Aufnahmen, die ihr auf 1 oder 2 Doppelseiten gesammelt abbilden wollt – zum Beispiel nach der Trauung und vor der Hochzeitsfeier. Alle weiteren Detailaufnahmen könnt ihr als künstlerisches und stimmungsvolles Gestaltungselement nutzen und an passenden Stellen im Fotobuch der Hochzeit einstreuen. So haltet ihr das Durchblättern abwechslungsreich.
Bilder farblich abstimmen
Die Bilder, die ihr auf einer Doppelseite abbildet, sollten farblich aufeinander abgestimmt sein. Ihr werdet euer Brautpaarshooting an unterschiedlichen Orten haben. Die einen Fotos haben zum Beispiel im Hintergrund die Mauer eines Schlosses und andere eine Blumenwiese. Ordnet diese im Fotobuch so an, dass die Hintergrundfarben zusammenpassen und ihr werdet sofort feststellen, dass die Doppelseite viel ruhiger, harmonischer und profimäßiger wirkt als farblich willkürlich durchgewürfelte Bilder.
Schnappschüsse von Emotionen einbauen
Es mag sein, dass Schnappschüsse nicht so perfekt sind, dafür fangen sie aber umso besser ehrliche Emotionen ein als gestellte Aufnahmen. Die Freudentränen der Mamas, der ausgelassen tanzende Cousin, die aufgeregte Braut beim Getting Ready … verwendet auch solche Bilder für euer Fotobuch. Es wird dadurch authentisch und lebendiger.
Kleine Momente ganz groß zeigen
Gerade beim Brautshooting gibt es Momente, in denen Braut und Bräutigam ganz auf sich konzentriert sind und die Welt um sich herum vergessen. Daraus können zwar viele ähnliche, aber einfach ganz wunderbare Aufnahme entstehen. Wählt ruhig mehrere davon aus und präsentiert die einzelnen Teile dieser romantischen Szene auf einer Doppelseite.
Habt Mut zu Bildausschnitten
Es sind nicht alle Bilder dafür geeignet, sie im Fotobuch der Hochzeit so abzubilden, wie der Fotograf sie aufgenommen hat. Habt Mut eure Bilder während des Layoutierens zuzuschneiden. Wenn das Brautpaar auf einem Bild nur bis zur Hüfte abgebildet ist und dafür jede Menge Himmel auf dem Foto zu sehen sind, dann schneidet das Bild zu. Wenn ein wichtiger Hochzeitsgast auf einem Bild super getroffen ist, aber die Personen rundherum nicht, dann macht doch einfach ein Portrait daraus. Zuschnitte eigenen sich hervorragend, um den Fokus auf einen bestimmten Teil des Bildes zu legen, wie zum Beispiel die Gesichter des Brautpaares. Man muss nicht zwanzig Mal hintereinander das ganze Brautkleid oder die vollständige Tischdeko sehen. Dafür sollten stattdessen Gesicht und Oberkörper des Brautpaares näher gezeigt werden.
Überschriften für die einzelnen Kapitel
Ein Fotobuch der Hochzeit ist kein Reisetagebuch. Überschriften einzufügen ist eigentlich nicht notwendig. Außer ihr habt witzige Formulierungsideen dafür, dann nur zu.
Die besten Layouts für euer Fotobuch der Hochzeit
Bei Fotobuch-Programmen stehen euch unzählige Layouts zur Verfügung – aber nicht alle davon sind empfehlenswert. Wählt keine Layouts, wo jede Menge Miniaturbilder nebeneinander aufgereiht sind. Erstens kann man kaum noch etwas erkennen und zweitens wirkt das komplett willkürlich und überladen. Versucht lieber euch für ein paar wirklich gute Hochzeitsfotos zu entscheiden und nur diese zu verwenden.
Grundsätzlich ist es gut, wenn ihr auf einer Seite oder einer Doppelseite Bilder im Hochformat und Querformat mischt. Das wirkt visuell ansprechender. Außerdem fühlt es sich dynamischer an, wenn Bilder in unterschiedlichen Größen angeordneten werden. Das sollte aber schon systematisch erfolgen.
Es ist besonders hübsch, wenn ein Bild groß und 2-3 weitere in kleiner abgebildet sind. Entscheidet euch zu Beginn für ein paar wenige verschiedene Layouts, die ihr abwechselnd in eurem Fotobuch verwendet. Dann müsst ihr während des Erstellens darüber gar nicht mehr nachdenken und euer Fotobuch der Hochzeit ist harmonisch, aber abwechslungsreich gestaltet.
Die besten Beispiele zur Ansicht
Hier haben wir die besten Layouts für ein Fotobuch im A4 Querformat für euch zusammengestellt. Die gepunktete Linie markiert jeweils die Mitte einer Doppelseite. Die Fotos von eurem Brautpaar-Shooting solltet ihr unbedingt groß in Szene setzen. Diese Bildern dürfen sich ruhig über einige Seiten in euren Fotobuch der Hochzeit erstrecken.
Habt Mut zu freien, weißen Flächen. Denn damit kommen eure Bilder richtig gut zur Geltung.
In eurem Hochzeitsfotobuch solltet ihr maximal 8 Bilder auf einer Doppelseite abbilden. Dafür eigenen sich am besten Portraits – zum Beispiel von den Hochzeitsgästen während der Trauung. Zu diesem Zweck könnt ihr aus den Fotos einfach Ausschnitte erstellen. Ordnet Doppelseiten mit vielen Bildern nicht direkt hintereinander an. Sorgt mit einer Mischung aus Doppelseiten mit mehreren Bildern und Doppelseiten mit wenigen, großen Bildern für Abwechslung für das Auge.
Wenn ihr euch für eine Layflat-Bindung entscheidet, habt ihr den Vorteil, dass ihr coolere Layouts gestalten könnt, indem er Fotos über den Bund zieht. Das sieht aus, wie vom Profi.
Weitere Tipps und Ideen rund um eure Hochzeitsfotos findet ihr hier.