Spätestens seit Greenery zur Farbe des Jahres 2017 gewählt wurde, ist die Rückbesinnung auf die Natur bei Hochzeiten voll im Trend. Das Gute: Das Greenery Wedding-Konzept lässt sich vielfältig mit anderen Trend-Designs kombinieren, etwa Boho, Vintage oder Shabby Chic. Als Naturliebhaber könnt ihr euch bei der Planung eurer Traumhochzeit also kreativ austoben – und dabei noch etwas Gutes für die Umwelt tun. Denn eine naturverbundene Hochzeit bietet euch viele Möglichkeiten, auf Nachhaltigkeit zu setzen.
Eine Hochzeitslocation in der Natur
Eine Hochzeit, bei der die Natur im Vordergrund stehen soll, braucht natürlich eine passende Location! Sie ist der Schlüssel für das Ambiente eurer Hochzeit und macht aus eurem großen Tag ein unvergessliches Event. Vor allem, wenn ihr eine freie Trauung geplant habt.
Eine Hochzeit auf einer Lichtung mitten im Wald macht den freien Platz zu einer traumhaften Location. Schaut euch doch mal in den Waldgebieten in eurer Umgebung um. Habt ihr eine geeignete Wiese oder Lichtung gefunden, die euch besonders gut gefällt, könnt ihr über die Gemeinde Kontakt mit dem Besitzer der Fläche aufnehmen und anfragen, ob ihr dort eure Hochzeit veranstalten dürft.
Wenn ihr einen großen Garten mit viel Wiese habt, kann auch der ein schöner Ort für eure Trauung und die anschließende Feier sein. Für ein besonders ländliches Ambiente ist eine Hochzeit auf einem Bauernhof oder Landgut oder in einer alten Scheune möglicherweise genau das Richtige für euch. Etwas extravaganter ist eine Hochzeitsfeier im Gewächshaus.
Outfits aus natürlichen Materialien
Besonders nachhaltig ist es natürlich, wenn ihr eure Traumoutfits für eure Hochzeit nicht kauft, sondern sie ausleiht. Das hat deutliche Vorteile: Zum einen sind die Leihgebühren in der Regel um einiges günstiger als ein Kauf – vor allem im Vergleich zu maßgeschneiderten Outfits. Zum anderen verstauben Kleid und Anzug anschließend nicht im Schrank, sondern machen noch weitere Paare glücklich.
Wenn ihr lieber ein neues Outfit tragt, könnt ihr dennoch etwas für mehr Nachhaltigkeit tun: Achtet darauf, dass die Kleidung in einer nachhaltigen und fairen Produktion hergestellt wurde. Es gibt mittlerweile viele Hochzeitskleider und Anzüge, die aus umweltschonenden Materialien wie Bio-Baumwolle geschneidert sind. Gerade kleinere Labels setzen vermehrt auf ökologische Stoffe.
Regionale und nachhaltige Dienstleister
Die Verbundenheit zur Natur sollte sich möglichst in allen Facetten eurer Hochzeit widerspiegeln – also auch bei der Wahl der verschiedenen Dienstleister für eure Hochzeit. Daher lautet das Motto: Keep it local! Sucht euch am besten Dienstleister aus eurer Umgebung. Die kurzen Wege ersparen der Umwelt eine Menge Schadstoffe – und euch eine Menge Zeit, wenn ihr euch für Absprachen mit eurem Floristen, Konditor, Caterer oder Juwelier trefft. Im Idealfall sind diese Anbieter nicht nur in eurer Region tätig, sondern verfolgen noch dazu ein nachhaltiges Geschäftskonzept.
Florist
Besonders nachhaltig ist es, wenn euer Florist bei der Produktwahl darauf achtet, ob es ökologisch vertretbar ist oder ob es gegebenenfalls Alternativen gibt. Viele Floristen kaufen ihre Blumen bei Gärtnereien aus der Region ein. Das bedeutet auch kurze Transportwege. Idealerweise stammen die Blumen von Fairtrade-Händlern und werden – wenn überhaupt – in Papier statt in Plastikfolie eingepackt.
Ihr könnt den Nachhaltigkeitsgedanken unterstützen, indem ihr für die Hochzeit Bio-Blumen ordert, denn bei denen wird auf chemischen Pflanzenschutz und synthetische Dünger verzichtet. Wählt außerdem Blumen, die gerade Saison haben.
Juwelier
Der Juwelier für eure Eheringe sollte auf mehreren Ebenen punkten: Er soll schöne Schmuckstücke in hervorragender Qualität liefern, sich aber auch für Fairtrade und Nachhaltigkeit einsetzen.
Ein wesentlicher Punkt dabei ist der Einsatz von Diamanten, die gemäß dem Kimberley-Abkommen aus konfliktfreien Gebieten stammen. Das bedeutet konkret: Händler, die sich an das Abkommen halten, achten darauf, dass die Diamanten keine sogenannten Blut- oder Kriegsdiamanten sind. Diese stammen aus Kriegs- und Krisengebieten und werden illegal verkauft, um Rebellen und Terroristen zu finanzieren. Das Kimberley-Abkommen unterbindet den Handel mit Konfliktdiamanten: Die Initiative überprüft jeden Diamanten – von der Mine bis zum Verkauf.
Ein weiterer Aspekt ist das Recycling von Edelmetallen. Unter Einhaltung strenger Umweltgesetze können sie wiederaufgearbeitet und erneut zur Schmuckherstellung verwendet werden. So müssen weniger Edelmetalle abgebaut werden.
Auch die Sicherung von Arbeitsplätzen und traditionsreichen Handwerksberufen in Deutschland gehört zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell, weil die Produktion nicht ins Ausland verlagert wird. Zudem steht „Made in Germany“ nach wie vor für hohe Qualität.
Catering
Ein nachhaltiges, umweltschonendes Catering erkennt ihr daran, dass ausschließlich regionale und saisonale Lebensmittel verwendet werden, die mit Nachhaltigkeitssiegeln ausgezeichnet sind. Beispiele dafür sind Bio, Demeter, MSC und Fairtrade. Außerdem sollte der Caterer auf überflüssige Verpackungen verzichten und die Mitnahme von übrig gebliebenem Essen anbieten.
Natürliche Hochzeitsdekoration
Zu einer perfekten Hochzeit gehört die passende Deko einfach dazu. Um auch hier die Nähe zur Natur auszudrücken, kommt es vor allem auf die Wahl der Farben und Materialien an.
Natürliche Hochzeitsfarben und Materialien
Orientiert euch an dem, was die Natur zu bieten hat: warme Farbtöne und Naturmaterialien. In erster Linie geht es um die Farbe, die in der Natur am häufigsten vorkommt, nämlich Grün. Blattgrün wie Eukalyptus, Efeu und Olivenblätter bieten euch eine ganze Palette an verschiedenen Grüntönen und lassen sich bei der Deko vielfältig einsetzen.
Generell spielen Pflanzen bei einer naturverbundenen Hochzeit eine wichtige Rolle. Die Blumen für die Deko sind oft in Weiß gehalten. Vor allem weiße Rosen und Schleierkraut sind sehr beliebt. Natürlich könnt ihr auch farbige Blumen wählen. Wichtig ist nur, dass der Blumenschmuck zum Farbschema passt – und im Sinne der Nachhaltigkeit auch zu derJahreszeit, in der eure Hochzeit stattfindet.
Was die Materialien betrifft, ist viel Holz angesagt. Äste und Baumscheiben bieten ein großes Potenzial für ihren Einsatz bei der Dekoration: Ihr könnt sie als Tischdeko verwenden oder als Aufhängung für Lampions und Ähnliches. Möglicherweise könnt ihr euch für die Hochzeit auch hölzerne Tische und Stühle ausliehen.
Weitere Materialien sind Baumwolle, Jutestoff und Leinen. Als Tischläufer liegen hier die natürlichen und leichten Käsetücher im Trend, die zu 100% aus Baumwolle bestehen. Natürliche Stoffe können aber auch als Servietten oder zur Verzierung von Stühlen, Menükarten, Vasen, Windlichtern und dergleichen verwendet werden.
Papeterie
Für Einladungskarten, Menükarten, den Sitzplan und die Danksagungen greift ihr am besten auf recyceltes oder zertifiziertes Papier zurück. Das schont die natürlichen Ressourcen, die bei der Papierherstellung verbraucht werden.
Zudem gibt es spezielle ökologische Druckfarben, bei denen sämtliche Mineralölanteile durch pflanzliche Öle ersetzt wurden. Viele Druckereien setzen außerdem bereits auf eine klimaneutrale Produktion.
Regionale und saisonale Produkte für das Büffet
Das Essen spielt auf einer Hochzeit eine sehr große Rolle. Gerade deswegen solltet ihr auch hier auf Nachhaltigkeit setzen. Mittlerweile haben sich viele Caterer und Locations mit eigener Küche auf biologische Lebensmittel spezialisiert.
Achtet außerdem darauf, dass die Speisen und Getränke aus der Region kommen und in Deutschland gerade Saison haben. Das ist um einiges umweltfreundlicher als auf Importware zurückzugreifen. Werft einen Blick in den Saisonkalender, um herauszufinden, welche Obst- und Gemüsesorten im Monat eurer Hochzeit erntereif sind.
Alte Familienrezepte und Selbstgemachtes
Ihr wollt das Hochzeitsessen lieber selbst machen? Dann sind lokale Produkte und alte Familienrezepte die ideale Basis. Denn eine naturverbundene Hochzeit hat immer auch einen Touch von „back to the roots“. Vielleicht könnt ihr das Obst und Gemüse sogar aus eigenem Anbau stiften oder könnt dafür auf den Bauern eures Vertrauens zurückgreifen.
Häppchen, die zum Sektempfang oder als Mitternachtssnack gereicht werden, könnt ihr ebenfalls einfach selbst machen. Vor allem Kreationen wie Hefekranzkuchen, Laugengebäck, herzhafte Muffins, Blätterteigschnecken und Spieße mit Käse und Traube oder Tomate und Mozzarella sind sehr beliebt und mit keinem allzu großen Aufwand verbunden.
Hausgemachte Kreationen am Sweet Table
Genauso könnt ihr die Leckereien für den Sweet Table in Eigenregie kreieren. Als Ergänzung oder auch als Alternative zur Hochzeitstorte bieten sich Muffins, Törtchen, Madelaines, Macarons, Eclairs und Windbeutel an. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn es um die Füllung, den Belag und die Verzierung geht. Obstspieße mit Früchten aus der Region kommen ebenfalls immer gut an.
Fotoshooting in der Natur
Rundet eure naturverbundene Hochzeit mit einem passenden Fotoshooting ab. Sucht euch besonders natürliche Orte, an denen ihr euch vom Fotografen ablichten lasst. In eurer Umgebung gibt es bestimmt genug Inspiration für geeignete Orte in der Natur.
Das kann ein weites Feld sein oder eine schöne Wiese. Genauso kann das Shooting mitten im Wald stattfinden oder am Fluss. Vielleicht hat einer dieser Orte sogar eine ganze besondere Bedeutung für euch. Etwa die Wiese, auf der ihr euch zum ersten Picknick getroffen habt, oder das Flussufer, an dem der Heiratsantrag stattgefunden hat.
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