Die meisten Brautpaare wünschen sich die perfekte Hochzeit. Klar. Doch was heißt das eigentlich? Sollte man sich das wirklich vornehmen? Häufig werden mit diesem ambitionierten Ziel nämlich die falschen Prioritäten gesetzt. Falsch sind diese dann, wenn man dadurch glaubt, alles erfüllen zu müssen, was in der heutigen Hochzeitwelt so gängig ist. Und am besten sollte man sich darüber hinaus noch etwas Eigenes und Persönliches einfallen lassen, das die Gäste aus den Socken wirft. Und da wundert man sich, dass es so viele Brautzillas gibt. Vielmehr geht es darum, den Tag für sich selbst so zu gestalten, dass man später glücklich darauf zurückblicken kann. Wir verraten Euch, was die wirklich wichtigen Aspekte bei der Hochzeitsplanung sind und was Ihr lieber vermeiden solltet.
1. Den Tag komplett durchplanen und eine Timeline erstellen
Den perfekten Hochzeitstag ohne Hindernisse und Probleme gibt es kaum. Da hilft es auch nicht einen genauen Zeitplan zu erstellen und diesen Euren Gästen auf einer großen Tafel zu präsentieren. Ganz im Gegenteil. Verzögerungen gibt es immer und mit einer für alle sichtbaren Zeittafel stresst Ihr Euch nur selbst, wenn Uhrzeiten und dergleichen nicht eingehalten werden können. Wenn die Gäste nicht wissen, dass die Torte um 21.00 Uhr angeschnitten werden soll, fragen sie auch nicht danach.
Es reicht also völlig aus, einen ungefähren Zeitplan vorzugeben:
Die Details des Tagesablaufs sowie die einzelnen Aufgaben könnt Ihr an die wichtigen Helfer verteilen. Besprecht den Ablauf am besten mit allen Beteiligten vor der Hochzeit kurz durch. Es sollte jedenfalls jemanden geben, der den Ablauf im Auge behält und die Gäste bei gewissen Aktivitäten gezielt anweist (zB. wenn Gruppenfotos geplant sind oder sich die Gäste für den Hochzeitstanz bereit machen sollten).
2. Gästeliste halbherzig planen
Die Gästeliste zu fixieren ist für viele Brautpaare ein schwieriges Projekt, darum wird das immer wieder gerne hinausgeschoben und andere Dinge zuerst in Angriff genommen. Fakt ist, dass davon aber leider viele andere Dinge abhängen, allen voran die Hochzeitslocation, gleich gefolgt vom Budget.
Die Größe, Aufteilung und sogar der Ort der Hochzeitslocation muss in Hinblick auf die Gäste bedacht werden. Gefällt Euch vom Hochzeitshof „Müller“ der große Festsaal besonders gut, dann ist dieser zwar für 100 Gäste perfekt. Sind es dann am Ende aber nur 60-70, werdet Ihr Euch bei so viel Platz etwas verloren fühlen und das drückt auf die Stimmung. Auf Risiko das urige Kellergewölbe zu nehmen ist aber auch nicht optimal, wenn nur 60 Personen Platz haben und Ihr dann am Ende aber 10 Leute zu viel auf Eurer Liste habt. Überlegt Euch auch, wo Eure Gäste herkommen und wie sie anreisen. Muss ein großer Teil der Hochzeitsgesellschaft 3 Stunden mit dem Auto anreisen, könnt Ihr wohl damit rechnen, dass die Tanzfläche eher früher leer sein wird, weil viele Gäste noch nach Hause fahren müssen. Auch eine Übernachtung in einem Hotel ist nicht für alle Gäste zumutbar.
3. Bei den Fotos und der Musik sparen
Zu den wichtigsten Dingen einer gelungenen Hochzeitsfeier zählen eine ausgelassene Stimmung und auf welche Art diese als Erinnerung festgehalten wird. Für ersteres ist ein guter DJ oder eine gute Band essentiell. Mit jedem eigenwilligen oder peinlichen DJ geht auch die Stimmung flöten. Persönliche Erfahrungen und Empfehlungen sind hier Gold wert.
Wo Ihr auch auf keinen Fall sparen solltet, ist der Hochzeitsfotograf. Denn am Ende sind es die Fotos, die Euch bleiben und Eure Erinnerungen aufrecht halten. Wir wissen, die Preise professioneller Fotografen mögen sehr viel erscheinen. Hier lohnt es sich jedoch ein bisschen tiefer in die Tasche zu greifen und dafür lieber bei der Blumendeko etwas einzusparen. Top-Fotografen haben sehr viel Erfahrung, ein gutes Gespür und investieren sehr viel Zeit in die Auswahl und Bearbeitung der Bilder. Schaut Euch die Website und Social Media Profile der Anbieter gut an und achtet auf eine authentische Bildgestaltung.
4. Sich wegen Kleinigkeiten ärgern lassen
Es geht nicht um die perfekten Hochzeitsblumen, die schönste Frisur oder darum, dass das eine Schild genau an der vorgesehen Stelle steht. Es muss auch nicht jeder Gast ein Seifenblasen-Fläschen mit personalisiertem Anhänger bekommen. Plant Eure Deko und Eure Aktivitäten fertig, gebt es an Eure Helfer weiter, hakt es ab und konzentriert Euch darauf, den Tag zu genießen. Das reduziert den Hochzeitsstress erheblich.
Lasst Euch nicht ärgern, wenn etwas nicht ganz so läuft wie geplant. Es sind die Momente, Erinnerungen und Emotionen, die am Ende bleiben und es wäre nur zu schade, sich das wegen Nebensächlichkeiten entgehen zu lassen. Klarerweise ist die Gestaltung der Location und das Hochzeitskonzept wichtig für das große Gesamte, aber das allein macht Eure Hochzeit nicht zu etwas Besonderem. Und Ihr werdet sehen, vieles was bei Euch auf der Hochzeitscheckliste stand, wird Euch am großen Tag gar nicht auffallen. Und wenn etwas nicht wie geplant läuft, muss das nicht heißen, dass dies unbedingt schlechter ist.
5. Zu viel oder zu „fixes“ Programm
Denkt bei der Planung lieber öfter über die Stimmung der Gäste nach und was diese ruinieren könnte. Ziel ist es, für die perfekte Mischung aus Essen, Tanzparty, Hochzeitsspiele und sonstige Aktivitäten zu sorgen. Zu viele und an ungeeigneter Stelle platzierte Hochzeitsspiele können die Stimmung genauso ruinieren ein wie ein lahmer DJ.
Beauftrage jemanden damit, am besten die Trauzeugen, darauf zu achten, dass Euer ungefährer Zeitplan eingehalten wird. Diese sollen jedoch je nach Stimmung entscheiden, gewisse Dinge zu verschieben oder sogar auszulassen, wenn nötig.
6. Auf schönes Wetter hoffen
Wählt eine Hochzeitslocation bei der die Schlechtwetteralternative genauso schön ist oder mit der Ihr zumindest genauso zufrieden seid, wie mit dem Schönwetter Plan A. Bei einer Location wo Euch der Plan B nicht glücklich macht, so nach dem Motto „Wird schon nicht regnen“, kann Eure Stimmung bei Regen ganz schnell im Keller landen.
Bei einer reinen Outdoor-Location könnt Ihr über die Buchung eines professionellen Hochzeitszeltes nachdenken.
Hochzeitstipp: LAMIE direkt bietet eine Hochzeitswetterversicherung, die Eure Laune bei einem verregneten Hochzeitstag garantiert wieder hebt. Denn damit erhält man eine Pauschalentschädigung von 5.000€, wenn in der Zeitspanne von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr 7,5 mm Regen fällt.
7. Hungrige oder durstige Gäste
Dass man Gäste nicht auf dem Trockenen sitzen lässt versteht sich wohl von selbst und dafür sorgt meist auch die Cateringfirma oder der Gastwirt. Bedenkt bei der Planung des Tagesablaufs aber auch die Zeiten zwischen Trauung, Sektempfang und Hochzeitsessen. Findet die Trauung am frühen Nachmittag statt, hatten viele Gäste aufgrund der Anreise noch kein Mittagessen. Ist das Hochzeitsessen erst spät am Abend geplant, solltet Ihr in dieser langen Zwischenzeit für Snacks sorgen, damit die Mägen zumindest etwas gefüllt sind. Ob das nun kleine Häppchen vom Catering sind oder einfach nur Grissini von der Candy und Salty Bar, die Gäste werden es Euch jedenfalls danken.
Bei Sommerhochzeiten mit heißen Temperaturen sollten immer genug Getränke zur Verfügung stehen. Ihr könnt nach der Trauung eine Kiste mit Wasserflaschen arrangieren oder eine Limo Bar mit fancy Getränkespender zur Verfügung stellen, wo sich die Gäste nach Belieben bedienen können. Dies ist vor allem dann nötig, wenn ein großer Teil der Feier draußen stattfindet und es zwischenzeitlich eine längere Wartezeit für die Gäste gibt.
8. Hochzeitsstress durch Ideenüberfluss
Pinterest ist ein unerschöpfliches Ideenwerk und schon fast die Bibel für jeden, der eine Hochzeit plant. Das Wort „unerschöpflich“ kann aber auch zum Problem werden und zwar dann, wenn man glaubt alles machen zu müssen, was man findet. Viele Bräute lassen sich auch immer wieder durch neue Ideen verunsichern und verwerfen bereits getroffene Entscheidungen über Tischdeko & Co. Klar ist es schön, alles zu pinnen was einem gefällt. Ihr solltet aber darauf achten, nach und nach Euer Konzept zu konkretisieren, Pinnwände anzulegen und die Must-Haves zu fixieren.
Ratschläge und Ideen von hochzeitserfahrenen Freunden sind hilfreich, können einen aber auch zusätzlich verunsichern und einem das Gefühl geben, unvorbereitet zu sein. Vorsicht also vor Aussagen wie „Du musst unbedingt…“. Nichts muss man unbedingt!
9. Das Budget aus den Augen verlieren
Gerade in Bezug auf den Überfluss an Hochzeitsideen und Deko-Projekten möchten wir hier anschließend gleich auf die Budgetfrage hinweisen. Diese vielen Kleinigkeiten und Hochzeitsdetails sind es nämlich, die bei den Kosten meist unterschätzt werden, wenn man keine Prioritäten setzt. Macht Euch also gleich zu Beginn der Hochzeitsvorbereitung einen Budgetplan und dokumentiert alle Ausgaben und Angebote der Dienstleister fleißig mit. Wenn das Budget sich an Eure obere Grenze annähert, könnt Ihr Euch überlegen, wo Ihr Einsparungen machen könnt und welche Punkte Euch besonders wichtig sind.
10. Auf die Kinder vergessen
Kinder sehen eine Hochzeit mit ganz anderen Augen als die Erwachsenen. Habt Ihr auch einige kleine Gäste, dann solltet Ihr auch an Ihre Bedürfnisse denken und ein paar Beschäftigungsmöglichkeiten bereitstellen.
Bei einer Hochzeitslocation ohne Spielplatz oder andere Spielmöglichkeiten könnt Ihr beispielsweise eine Kinderspielecke einrichten mit altersgemäßem Spielen oder einem Hochzeitsmalbuch. Die Kinder und auch ihre Eltern werden Euch dafür danken.