Hochzeitsfotos sind ein Muss. Das ist jedem Brautpaar klar. Schließlich stellen sie anschließend an die Feier das wichtigste Erinnerungsstück an den wohl schönsten Tag im Leben dar. Doch ein Blick auf die Preisliste der Hochzeitsfotografen offenbart schnell, dass es sich dabei um eine der größeren Investitionen für die Feier handelt. Immer mehr Paare fragen sich deshalb, ob sie an dieser Stelle sparen und die Hochzeitsbilder selbst machen können. Die gute Nachricht lautet: Ja, das ist möglich…unter gewissen Voraussetzungen!
An Ideen für einzigartige sowie wunderschöne Hochzeitsfotos, welche sich im heimischen Wohnzimmer oder als Desktop-Hintergrund hervorragend machen würden, mangelt es in der Regel nicht. Doch allzu häufig macht das Budget einen Strich durch die Rechnung. Denn ein professioneller Hochzeitsfotograf ist kein Schnäppchen. Gerade Paare, welche ihre Hochzeit eher im kleinen Rahmen feiern und die Kosten gering halten möchte, suchen daher oft nach einer Alternative. Eine gute Kamera hat heutzutage schließlich fast jeder in seinem Smartphone. Aber reicht das aus?
Die Gäste sind keine Fotografen
Einige Paare verlassen sich mittlerweile ganz auf ihre Gäste. Schließlich haben diese ihre Handys in der Regel dabei und machen während der Trauung sowie Feier damit eigene Schnappschüsse. Anschließend sollen sie diese in eine Cloud hochladen und schon habt ihr jede Menge tolle Hochzeitsbilder – richtig? Leider ist das nicht so einfach! Prinzipiell kann eine gute Smartphone-Kamera zwar ausreichen, allerdings kommt es auf das „Wie“ an. Die verwackelten Schnappschüsse der alkoholisierten Gäste im halbdunklen Licht reichen als schöne Erinnerungen sicherlich nicht aus. Sie können das Fotoalbum nur komplettieren, falls die Qualität der Fotos überhaupt dafür ausreicht. Zudem sollte nicht von den Gästen verlangt werden, Bilder zu machen, denn viele möchten ihr Smartphone an einem solchen besonderen Tag auch einfach zuhause beziehungsweise in der Tasche lassen…was durchaus Vorteile mit sich bringt. Die Gäste sind daher nicht als Fotografen geeignet.
Vorab einen „Fotografen“ bestimmen
Stattdessen sollte es eine oder mehrere Personen geben, welche explizit als Fotografen bestimmt werden. Dabei kann es sich um einen professionellen Hochzeitsfotografen handeln, muss es aber nicht. Auch ein guter Freund, die Trauzeugin oder eine Hobby-Fotografin aus dem Bekanntenkreis kommen für diese Aufgabe infrage. Habt ihr euch also gegen die Buchung eines Fotografen entschieden, stellt euch frühzeitig die Frage, wem ihr diese Aufgabe stattdessen übertragt. Und dann heißt es: Fragen! Ihr könnt schließlich nicht einfach bestimmen, wer zum „Fotobeauftragten“ ernannt wird, aber wenn ihr fragt, findet sich gewiss ein Gast mit Motivation und etwas Knowhow für diese besondere Aufgabe. Er oder sie kann beispielsweise als eine besondere Art des Hochzeitsgeschenks die Fotografie übernehmen, anstatt Geld zu schenken oder etwas zu kaufen. Solche Vereinbarungen sind die perfekte „Win-Win-Situation“.
Die richtige Ausrüstung ist das A und O
Wie bereits erwähnt, kann eine gute Smartphone-Kamera durchaus reichen, um wirklich gute Fotos von der Hochzeit zu schießen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Fotograf richtig mit der Technik umgehen und das Meiste aus ihr herausholen kann.
Alternativ darf natürlich eine professionelle Fotoausrüstung zum Einsatz kommen, wenn eine solche vorhanden ist. Denn eine digitale Spiegelreflexkamera verspricht nach wie vor die besten Ergebnisse. Auch hierfür ist allerdings die richtige Anwendung vorausgesetzt. Der Hobby-Fotograf sollte damit also schon ein wenig Erfahrung haben. Besprecht daher, welche Ausrüstung zur Verfügung steht oder organisiert werden muss. Fragt beispielsweise in eurem Bekanntenkreis nach, ob jemand eine DSLR besitzt und diese euch für die Hochzeit ausleihen würde. Oder prüft mit Probeaufnahmen, welches Smartphone die besten Bilder macht. Wichtig ist ohnehin, stets mindestens zwei Kameras zur Verfügung zu haben, sozusagen als Backup, falls eine nicht funktioniert. Auch Ersatz-Akkus oder eine Powerstation sind ein Muss für das Gepäck am großen Tag. Wenn vorhanden, dürfen natürlich auch gerne verschiedene Objektive, Blitzlichter & Co mit dabei sein.
Motive immer vorab besprechen
Sobald der Fotograf bestimmt und entsprechend ausgerüstet ist, solltet ihr euch zusammensetzen und die Motive besprechen. Gewiss habt ihr bereits eine Vorstellung davon, wie die Bilder von eurem großen Tag aussehen sollen. Sollten euch noch die Ideen fehlen, könnt ihr aber auch noch gemeinsam Inspirationen sammeln. Einige Paare bevorzugen ein Shooting an einem schönen Fleck in der Natur, andere direkt in der Hochzeitslocation und wieder andere an dem Ort, an welchem sie sich kennengelernt haben. Das ist eurem Geschmack überlassen. Zudem gehört natürlich auch die „Dokumentation“ von Trauung und Feier. Besprecht also gemeinsam, welche Vorstellungen ihr habt, wie die Fotos aussehen sollen oder welche Location euch vorschwebt. Dennoch solltet ihr realistische Erwartungen haben und von eurem Angehörigen, Freund oder Bekannten nicht verlangen, Bilder wie ein Profi zu schießen.
Probieren geht über Studieren…
Anschließend stellt sich die Frage nach dem „Wie“. Denn ob die Hochzeitsbilder schön werden oder nicht, hängt zu großen Teilen von der Ausrüstung und dem Knowhow des Fotografen ab. Ihr könnt also gewiss nicht dieselben Ergebnisse erwarten wie bei der Buchung eines erfahrenen Experten. Aber mit einigen Tipps und Tricks werden die Hochzeitsfotos dennoch schön genug, um eine tolle Erinnerung darzustellen und sich gut als Bild an der Wand zu machen. Probeaufnahmen sind dafür ein wichtiger Schritt, denn vor allem in der Kirche, dem Standesamt oder der Partylocation können solche Aufnahmen dabei helfen, die Herausforderungen besser einzuschätzen. Dabei handelt es sich vielleicht um schlechte Lichtverhältnisse oder schwierige Winkel. Probieren geht über Studieren, lautet daher das Motto, wenn ihr bzw. euer Freund oder Bekannter die Hochzeitsbilder selbst machen will. So können dort nämlich direkt die passenden Kameraeinstellungen geübt werden, was vor allem dann nicht unerheblich ist, wenn euer Hobby-Fotograf auf der mit einer Spiegelreflex oder Systemkamera arbeiten möchte.
Übrigens lautet ein Tipp der Profis, die Bilder lieber so zu knipsen, dass sie leicht unter- als überbelichtet sind. So habt ihr nämlich bei der Nachbearbeitung deutlich mehr Möglichkeiten und das Ergebnis wird insgesamt besser.
Bilder bearbeiten – ja oder nein?
Damit ist ein weiteres wichtiges Stichwort gefallen: Auch die Bilder vom Profi sind nämlich nicht direkt das perfekte Foto für das Wandbild im Großformat. Er oder sie legt stattdessen nach der Hochzeit noch einmal Hand an und bearbeitet die besten Schnappschüsse. Kleine Unreinheiten im Gesicht verschwinden, die Bilder werden etwas heller, die Kontraste etwas schärfer, die Farben ein bisschen intensiver – und schon sieht das Foto aus wie für ein Hochzeitsmagazin. Aber auch die Umwandlung in eine Schwarz-Weiß-Fotografie und viele weitere Stilmittel sind möglich. Diese Bildbearbeitung könnt und solltet ihr selbst übernehmen, wenn ihr auf einen professionellen Fotografen verzichtet.
So holt Ihr das Meiste aus den semi-professionellen Bildern heraus und habt doch noch beeindruckende Aufnahmen für die Dankeskarten oder eure Wände. In letzterem Fall ist es zu empfehlen, dass ihr erst überlegt, welches Foto ihr wo anbringen wollt. So könnt ihr die Bilder in tollen Collagen arrangieren und diese bei der Bildbearbeitung optisch aufeinander abstimmen, sodass sie zum Beispiel eine Geschichte erzählen. Stimmig muss zudem die Wahl der Formate sowie die Anordnung der Fotos sein, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es durchaus möglich ist, die Hochzeitsbilder ohne professionellen Fotografen zu machen. Allerdings braucht ihr dafür umso mehr Vorbereitung – sowie mindestens einen „Freiwilligen“, um diese Aufgabe zu übernehmen. Zudem müssen eure Erwartungen realistisch sein, denn ohne Profi werden die Fotos eben auch nicht ganz so professionell, wie ihr sie vielleicht aus dem Internet oder von Freunden kennt. Dennoch ist es möglich, tolle Schnappschüsse sowie ein semi-professionelles Shooting zu machen und durch die eigenhändige Nachbearbeitung das Meiste aus den Bildern herauszuholen. Dann machen sie sich trotzdem hervorragend im Fotoalbum, auf der Dankeskarte oder eben an der Wand – sei es im Großformat oder als Collage, welche die Geschichte des wohl schönsten Tages in eurem Leben erzählt.
Und noch einen Vorteil bringen die selbstgemachten Fotos mit sich: Sie sind umso authentischer. Gerade die fehlende Perfektion kann die Bilder also zu etwas ganz Besonderem machen und ist für viele Paare neben dem Budget ein Grund dafür, auf den professionellen Fotografen zu verzichten. Im Notfall gibt es schließlich immer noch die Möglichkeit, ein professionelles „After-Wedding-Shooting“ zu machen, falls der DIY-Versuch scheitert.
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