Die Hochzeit ist ein ganz besonderer Tag, für viele Menschen sogar der schönste Tag im Leben. Noch außergewöhnlicher wird dieses Ereignis, wenn die Braut zum Zeitpunkt der Trauung schwanger ist und das Paar somit nicht nur seine Liebe, sondern auch seine Vorfreude auf den gemeinsamen Nachwuchs feiert. Allerdings bringt die Schwangerschaft einige Besonderheiten mit sich, was die Planung, den Ablauf und weitere Punkte angeht. In dieser Situation sind bei der Hochzeit also viele zusätzliche Faktoren zu berücksichtigen und daher solltet ihr sorgfältig überlegen, ob ihr schwanger heiraten oder lieber nach der Geburt von den Traualtar treten wollt. Denn beide Varianten bringen Vor- und Nachteile mit sich. Wir zeigen euch, worauf ihr achten solltet.
Es ist auf jeden Fall wunderschön bei der Hochzeit bereits schwanger zu sein und diesen Anlass vielleicht sogar zu nutzen, um das freudige Ereignis zu verkünden. Denn zwei sehr glückliche Phasen und Ereignisse im Leben eines Paares werden auf diese Weise miteinander verknüpft. Viele Frauen hingegen wollen bei ihrer Hochzeit ohne Einschränkungen feiern, essen und trinken können.
Ihr steckt in den Hochzeitsvorbereitungen und stellt fest, dass ihr ein Baby erwartet? Oder ihr erwartet ein Baby und überlegt daher, ob lieber vor der Geburt noch heiraten wollt? Dann überlegt euch gut, ob ihr schwanger heiraten wollt oder anderer Zeitpunkt besser geeignet ist. Realistisch gesehen, wird eine Hochzeit während der Schwangerschaft eher im kleineren Kreise stattfinden und keine große Party sein – dazu aber später mehr.
Schwanger heiraten – die Vorteile
Bürokratie und Steuern
Wenn ihr noch während der Schwangerschaft heiratet, dann habt ihr weniger bürokratischen Aufwand nach der Geburt. Die Anerkennung der Vaterschaft, die Steuererklärung und vieles mehr ist einfacher, wenn die Eltern des Kindes bereits verheiratet sind. Für viele werdende Eltern ist die Schwangerschaft daher sogar ein pragmatischer Hauptgrund für ihr Ja-Wort – auch, um gemeinsam mit dem Kind zu einer „richtigen“, sprich rechtlich verankerten Familie zu werden.
Außerdem profitiert ihr von finanziellen Vorteilen wie einer geringeren Steuerlast, die gerade bei der Hochzeits- sowie Kinderplanung willkommen sind.
Sehr wichtig zu wissen ist, dass ihr mehr gegenseitige Rechte im Krankheitsfall habt oder, falls es bei der Geburt zu Komplikationen kommt. Unverheiratete Partner haben dann gegebenenfalls nicht einmal ein Auskunfts- oder Besuchsrecht.
Hochzeit als Babyparty
Viele Hochzeitsgäste werden die Gelegenheit nutzen, um zur Schwangerschaft zu gratulieren oder kleine Geschenke für das Baby zu überreichen. Möglicherweise reduzieren sich dadurch aber dann eure Geldgeschenke zur Hochzeit und Geld können Frischvermählte schließlich immer brauchen. Ein Stück weit wird die Hochzeit somit auch zur Babyparty und das Kind kann auf liebevolle Weise bereits eingebunden werden – beispielsweise beim Eheversprechen oder bei Programmpunkten. Eine Idee ist, die Hochzeit als Baby-Gender-Reveal zur nutzen. Es gibt auch lustige Spiele rund um mögliche Babynamen.
Hochzeit ohne Baby oder Kleinkind
Eine Hochzeit mit einem Baby oder einem Kleinkind kann sehr anstrengend sein. Es kommt ganz auf die Persönlichkeit des Kindes an, wie eingespannt die Mutter an ihrem Hochzeitstag ist. Wenn das Kind entspannt es ist, viel und schnell schläft oder sich bei anderen Menschen fühlt, dann wird die Braut Zeit haben, um ihren Hochzeitstag zu genießen und zu feiern. Wenn das Kind aber sehr auf die Mutter fixiert ist, dann wird diese womöglich nicht besonders viel von ihrem Hochzeitstag haben – vor allem, wenn das Baby noch gestillt wird. Das ist also definitiv auch ein Vorteil davon während der Schwangerschaft zu heiraten.
Nicht ewig auf die Hochzeit warten müssen
Eben weil die Hochzeit mit ganz kleinen Kindern etwas stressig sein kann – aber nicht muss – warten viele Paare länger bis sie schließlich heiraten. Außerdem wünschen sich viele Paare ein zweites Kind. In dem Fall kann es aber sein, dass unter Umständen viele Jahre verstreichen bis man trotz Kindern wieder richtig Party machen kann.
Die schönsten Babybauchfotos
Kann man sich schönere Babybauchfotos vorstellen als in ein traumhaftes Brautkleid gehüllt? Bestimmt nicht. Schwangere Bräuten sollten den Hochzeitstag für ein ausgiebiges Babybauch-Fotoshooting nutzen, bei dem sie als Braut und werdende Mami toll in Szene gesetzt wird. Schwangere Frauen haben diesen besonderen Schwangerschafts-Glow, der in der wunderschöner Umstandsmode für Bräute sicherlich gut zur Geltung kommt.
Schwanger heiraten – die Nachteile
Schwangerschaftsbeschwerden
Die Hochzeit findet am besten im zweiten Trimester statt. Denn zuvor ist das Risiko von Komplikationen oder Fehlgeburten noch sehr hoch und der Hochzeitsstress wird schnell zum Problem. Auch leiden die meisten Frauen in dieser Phase besonders unter Übelkeit oder anderen körperlichen Beschwerden. Gegen Ende der Schwangerschaft wird der Bauch hingegen bereits so groß, dass jede Bewegung anstrengend und mühsam ist. Bauch, Rücken und Hüfte schmerzen dann wahrscheinlich schon. Außerdem kann es zu einer Frühgeburt kommt und die Hochzeit würde platzen. Den Termin richtig zu setzen, ist daher erst relativ kurzfristig möglich. Entweder sobald die Schwangerschaft bekannt ist oder erst sehr spontan je nach Befinden der Braut.
Es wäre also eine sehr heikle Taktik, es während der Hochzeitsplanung darauf ankommen zu lassen, ob die Braut schwanger wird. Es kann auch eine Hochzeitsversicherung sinnvoll sein. Die große Feier kann dann immer noch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
Einschränkung bei der Gestaltung und Größe der Hochzeit
Da mit der Hochzeitsplanung also nicht schon ein Jahr im Voraus begonnen werden kann, muss das Brautpaar gewisse Abstriche machen, weil viele Locations, Dienstleister & Co sind Monate bis Jahre im Voraus ausgebucht sind. Realistisch betrachtet ist die Partytauglichkeit einer schwangeren Braut nicht ganz so groß. Es ist daher sinnvoller von Anfang an eine Feier im kleineren Rahmen und mit ruhigem Programm zu planen. Eine große Hochzeitsfeier kann immer noch nachgeholt werden, wenn das Kind oder die Kinder größer sind. Allerdings findet diese zweite große Hochzeit in sehr vielen nach einem so langen Zeitraum, dann nicht mehr statt.
Einschränkungen der Partytauglichkeit der Braut
Schwangerschaftsbeschwerden lassen sich in keinem Trimester mit Sicherheit ausschließen. Es kann somit immer passieren, dass sich die Braut an ihrem Hochzeitstag unwohl fühlt oder im Laufe es Tages einfach alles zu anstrengend wird. Kommen noch Stress und Hitze hinzu, muss sich bewusst die Braut unbedingt schonen. Wassereinlagerungen können ebenfalls sehr unangenehm sein für werdende Mamas. Vor allem in den Füßen ist das sehr störend und man legt dann gerne die Beine hoch. Außerdem ist es schade, wenn man am Hochzeitstag ganz auf Alkohol verzichten und bei den Speisen aufpassen muss. Schwangere abends oft früh müde, daher sollte das Hochzeitsdinner etwas früher angsetzt werden.
Tipp: Achtet generell darauf, dass für euch als Braut immer etwas zu Trinken oder eine Kleinigkeit zu essen bereitsteht.
Keine Hochzeitsfotos als schlanke Braut
Vielen Bräute wünschen sich, bei ihrer Hochzeit in der besten Form ihres Lebens zu sein, um wunderschöne Hochzeitsfotos mit schlanker Figur als Erinnerung zu machen. Und natürlich wollen sie auch bei der Brautkeidwahl nicht eingeschränkt sein. Es kann sein, dass sich schwangere Bräute etwas unwohl in ihrer Haut fühlen und da auch ein tolles Brautstyling nicht so recht Abhilfe schaffen kann.
Junggesellinnenabschied und Flitterwochen
Zuletzt sind auch der Junggesellinnenabschied und die Flitterwochen von einer Schwangerschaft betroffen. Sie können oft nicht oder nur in reduzierter Form durchgeführt werden, obwohl sie für viele Menschen untrennbar zu einer gelungenen Hochzeitsphase gehören. Vor allem Bräute, die sich für wilde Partys und Fernreisen begeistern, sollten somit überlegen, mit der Hochzeit noch bis nach der Schwangerschaft zu warten – die Flitterwochen können dann eine hervorragende Gelegenheit sein, um ohne Hochzeitsstress mit der Kinderplanung zu beginnen.
Schwanger heiraten: Herausforderungen für die Braut
Doppelbelastung Hochzeit und Geburt
Eine Hochzeit zu planen und gleichzeit alles für die Ankunft des Babys vorzubereiten kann sehr stressig sein. Das ist abgesehen von der Belastbarkeit einer Schwangeren am Hochzeitstag ein weiterer Grund, warum es besser ist eine kleine Hochzeit zu planen. Konzentriert euch außerdem nur auf die wirklich wichtigen Dinge und nicht perfektionistisch auf alle Details.
Das Brautkleid
Eigentlich lautet die Faustregel, ein Brautkleid spätestens (!) ein halbes Jahr vor der Hochzeit zu kaufen. Denn die Lieferzeiten sind lang und es muss noch angepasst werden. Bei einer Schwangerschaft ist das allerdings schwierig, weil sich Bauchumfang und Körpergewicht noch sehr stark verändern können. Sprecht euch im Brautmodengeschäft am besten mit den Verkäuferinnen diesbezüglich gut ab, dann lässt sich das sicherlich gut organisieren.
Auch bei der Form des Hochzeitskleides müsst ihr als schwangere Braut ein paar Aspekte berücksichtigen. Prinzipiell lassen sich zwar auch enge Kleider entsprechend anpassen. Ein Meerjungenfrauen- oder Trompetenkleid bringt einen Babybauch wunderschön zur Geltung. Flexibler und bequemer seid ihr jedoch mit einem weiteren Schnitt unterwegs. Bei den klassischen Schnitten ist die beliebte A-Linie, das luxuriöse Prinzessinnenkleid oder ein weit geschnittenes Empire-Modell eine gute Wahl. Aber auch ungewöhnliche Formen erfreuen sich heutzutage großer Beliebtheit. Falls ihr im Brautgeschäft nichts nach eurem Geschmack findet, ist es also auch eine Überlegung wert, euch euer Wunschkleid auf den Leib schneidern zu lassen.
Die Brautschuhe
Bei den Schuhen ist es ebenfalls wichtig, die Schwangerschaft zu bedenken. Ihr solltet keine oder zumindest nur niedrige Absätze mit ausreichend breiter Trittfläche wählen. Ein Blockabsatz ist beispielsweise auch eine gute und bequeme Wahl für einen sicheren Schritt, bei geschwollenen Füßen und mehr Gewicht. Am besten kauft ihr die Schuhe erst wenige Wochen vor der Feier, sodass sie mit Sicherheit passen, ihr aber noch genügend Zeit zum Einlaufen habt.
Flitterwochen als Schwangere
Ihr könnt prinzipiell auch eine Fernreise unternehmen, solange im Urlaubsland keine Gefahren durch Krankheiten und Lebensmittel bestehen. In den letzten Wochen vor der Geburt sollet ihr nicht mehr fliegen. Die meisten Fluggesellschaften empfehlen ab der 28. Woche nur mit ärztlichem Attest zu fliegen. Manche Linien unterscheiden zwischen Kurz- und Langstreckenflüge und nehmen hochschwangere Frauen nicht mit. Ihr wollt sicherlich auch nicht, dass die Wehen im Flugzeug einsetzen. Bei Langstreckenflügen besteht zudem Thrombosegefahr und diese ist in der Schwangerschaft ohnehin bereits erhöht. Wenn ihr schwanger in eure Flitterwochen startet, nehmt euch einen Platz in der ersten Reihe, versucht euch etwas zu bewegen und viel zu trinken. Zur Sicherheit solltet ihr eine Thrombosestrumpfhose tragen.
Informiert euch vorher ausführlich und haltet mit eurem Arzt Rücksprache. Denkt auch an eine Reiserücktrittsversicherung. Gegebenenfalls ist es also sinnvoll, die Flitterwochen in der Schwangerschaft entspannt zu planen, zum Beispiel als Wellness-Aufenthalt in der Nähe – und die große Fernreise auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, wenn das Kind alt genug ist.
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Foto Titelbild: Andreza Vasconcelos via Pexels, Foto Pinterest Collage: Eko Agalarov via Pexels
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