Die Hochzeit ist für Paare die Krönung ihrer Liebe. Rechtlich gesehen ist die standesamtliche Trauung der wichtigste Teil der Hochzeit. Doch wie hoch sind die Kosten für eine standesamtliche Trauung eigentlich? Bei einer kleinen Hochzeit in den Räumlichkeiten des Standesamtes sind die Kosten sehr überschaubar. Wer sein Ja-Wort aber außergewöhnlicher gestalten möchte, muss ein wesentlich höheres Budget einkalkulieren. Plant daher gründlich und behaltet stets die Kosten im Blick, denn es gibt auch bei der Eheschließung Möglichkeiten, um Geld zu sparen. In diesem Artikel geben wir euch nicht nur einen Überblick über die wichtigsten Kosten einer standesamtlichen Trauung, sondern geben euch auch weitere wichtige Tipps dazu.
Wie organisiere ich eine standesamtliche Trauung?
Zeitpunkt
Die Planung einer standesamtlichen Trauung beginnt mit der Terminvereinbarung beim Standesamt, bei der das Brautpaar die Eheschließung anmelden muss. Das solltet ihr mindestens 3 Monate vor eurem Wunschtermin erledigen. Wenn es mit der Hochzeit nicht dringend ist, dann plant lieber einen wesentlich großzügigeren Zeitraum ein. Nicht auszudenken, wenn euer Hochzeitstag daran scheitert, dass kein Termin am Standesamt mehr frei ist. Standesamt, Partylocation, Fotograf und Caterer solltet ihr unbedingt langfristig reservieren. Am besten ihr werft mal einen Blick in unsere Hochzeitskiste Checklisten, damit nichts schief gehen kann. Achtung: Das Aufgebot ist allerdings nur 6 Monate gültig!
Tipp: Viele Standesämter bieten bereits die Möglichkeit zur Online-Reservierung des Wunschtermins für Trauungen in den Räumlichkeiten des Standesamtes. Terminreservierungen für Ja-Worte an anderen Locations können auf diesem Wege meist nicht vorgenommen werden. Achtung: Dabei handelt es sich nur um eine Vorreservierung. Euer Termin wird erst nach Prüfung aller Dokumente und Unterlagen sowie eurer persönlichen Vorsprache am Standesamt fixiert!
Dokumente
Für das Aufgebot, also die Ermittlung der Ehefähigkeit, werden verschiedene Unterlagen benötigt, wie z.B. gültige Ausweisdokumente, Geburtsurkunden und gegebenenfalls Scheidungsurteile oder Sterbeurkunden früherer Ehepartner. Das kann für Österreich und Deutschland nachgelesen werden. Nach erfolgreicher Anmeldung zur Eheschließung wird ein Termin für die Heirat vereinbart.
Ablauf der Trauung
Viele Standesbeamten wollen die Vorbereitungen effizient halten und gehen daher bereits bei diesem ersten Termin mit euch den Ablauf der Trauung durch. Es wäre also gut, wenn ihr euch vorab bereits überlegt, wie ihr euch die Trauung wünscht. Gewisse Details und Infos könnt ihr eurem Standesbeamten natürlich auch später noch zukommen lassen.
Kosten einer standesamtlichen Trauung: Die Basics
Die Grundkosten einer standesamtlichen Trauung setzen sich aus verschiedenen Gebühren zusammen. Für inländische Staatsangehörige beträgt die Anmeldegebühr zwischen 40 und 60 Euro, ausländische Staatsangehörige müssen mit Kosten zwischen 66 und 120 Euro rechnen. Für die Reservierung des Trautermins fallen zusätzlich ca. 5 Euro an.
Weitere Kosten entstehen für die Registereinsicht (ca. 6 Euro) und für beglaubigte Abschriften von Urkunden (10 Euro). Eine erweiterte Meldebescheinigung kostet zwischen 5 und 10 Euro, eine deutsche oder internationale Heiratsurkunde jeweils 10 Euro. Bei Paaren mit unterschiedlicher Staatsangehörigkeit kann ein persönliches Beratungsgespräch erforderlich sein, das mit ca. 10 Euro zu Buche schlägt.
Optional kann das Brautpaar ein Familienstammbuch erwerben, um die Eheschließung zu dokumentieren. Je nach Ausführung und Material variiert der Preis zwischen 10 und 30 Euro.
Zusatzkosten für eine individuelle Zeremonie im Standesamt
Neben den Grundkosten bieten viele Standesämter ein paar Extras an, um die Trauung individueller zu gestalten. Dafür fallen ebenfalls Kosten an, die ihr in eurem Hochzeitsbudget berücksichtigen müsst. Ein vom Standesamt zur Verfügung gestellter CD-Player für die musikalische Untermalung kann zusätzlich berechnet werden. Wer in einem anderen Standesamt heiraten möchte, muss mit einer Gebühr von 30 Euro rechnen.
Für Trauungen in einer Außenstelle des Standesamtes bzw. einer externen Location fallen je nach Ort zwischen 100 und 500 Euro zusätzlich an. Eheschließungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten kosten in der Regel zwischen 60 und 90 Euro. Die Annahme eines Doppelnamens kostet zusätzlich 15 bis 20 Euro. Das Standesamt wird außerdem vermutlich eine Saalmiete verrechnen.
Kosten für Musik, Sektempfang & Hochzeitsfotograf
Bei den Kosten einer standesamtlichen Trauung solltet ihr auch die Kosten für Live-Musik und Sektempfang nicht vergessen. Selbst, wenn ihr den Schwerpunkt auf euer kirchliches Ja-Wort legt, solltet ihr trotzdem auch am Standesamt über musikalische Untermalung durch einen Musiker in Betracht ziehen. Es macht tatsächlich einen großen Unterschied in der Emotionalität eurer Zeremonie. Wunderschön ist es, wenn aus dem Freundes- oder Familienkreis begabte Musiker ein paar Songs zum besten geben wollen. Damit spart ihr einerseits Kosten und andererseits wird eure Trauung dadurch unübertroffen persönlich und romantisch.
Finger Food zur Agape ist nicht so günstig. Allerdings gehört es zum guten Ton nach der Trauung eine Kleinigkeit zu essen zu reichen. Ein Sektempfang mit Häppchen kann, insbesondere bei einer größeren Anzahl von Gästen, die Kosten einer standesamtlichen Trauung schon noch einmal deutlich erhöhen. Um unerwartete Mehrkosten zu vermeiden, checkt vorher die Kosten für Servicepersonal und Speisenauswahl ab. Weniger Variationen können kostengünstiger sein.
Bedenkt außerdem, dass ihr auch von eurer standesamtlichen Heirat gerne schöne Hochzeitsfotos zur Erinnerung. Handyfotos von Freunden und Familie – sofern nicht ein Hobbyfotograf unter ihnen ist – sind eben nur Schnappschüsse. Überlegt euch daher, ob ihr nicht auch einen Hochzeitsfotograf engagieren wollt – auch wenn dadurch zusätzlich Kosten auflaufen.
Die Kosten für euer Hochzeitsoutfit dürft ihr natürlich auch nicht vergessen. Wir haben einige schöne Standesamtkleider zusammengestellt.
Was kostet eine standesamtliche Hochzeit an besonderen Orten?
Manche Trauungssäle sind sehr modern gehalten, andere mit Stuck und Malereien verziert. Es gibt sicherlich sehr schöne Trauungssäle, aber viele Brautpaare wünschen sich für ihr Ja-Wort etwas Besonderes oder einfach eine Hochzeit im Freien. Erst recht, wenn Braut und Bräutigam nur standesamtlich heiraten, sind viele mit der Location eines Standesamtes nicht so glücklich. Viele Brautpaare heiraten gerne da, wo sie direkt danach ihre Hochzeitsfeier geben. Das ist entspannend, weil Fahrtwege eingespart werden. Die meisten Standesbeamten sind flexibel und nehmen Trauungen auch an einer anderen Location vor.
Paare, die sich den Wunsch nach einer ganz besonderen standesamtlichen Trauung, beispielsweise in einer exklusiven Location wie einem Park, einem Schloss, auf einem Schiff erfüllen möchten, sollten diese Kosten im Budget für die Heirat aber nicht unterschätzen. Je nach Ort und Region können die Mietkosten für diese Außentrauorte stark variieren und schnell mehrere hundert Euro betragen. Wenn ihr zwei oder drei schöne Locations im Auge habt, erfragt die Preise einfach direkt bei den Ansprechpartnern vor Ort. Viele Brautpaare heiraten zusätzlich auch noch kirchlich und feiern ein rauschendes Hochzeitsfest mit einer großen Hochzeitsgesellschaft. Da fallen nochmal ganz andere Kosten an. Wer sich eine solche Heirat aber nicht von seinem Ersparten leisten kann, muss über andere Möglichkeiten nachdenken, um seine Hochzeit zu finanzieren.
Fazit: Kosten einer standesamtlichen Trauung
Die Kosten für eine standesamtliche Hochzeit sind überschaubar und beginnen bei ca. 150 Euro. Paare mit einem begrenzten Hochzeitsbudget können durchaus günstig heiraten, wenn sie auf zusätzliche Leistungen verzichten. Soll die Trauung jedoch an einer coolen Location stattfinden oder werden Extras wie ein Sektempfang oder ein professionelles Fotoshooting gewünscht, können sich die Kosten schnell summieren.
Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Brautpaare frühzeitig mit dem Standesamt klären, welche Kosten auf sie zukommen. So lässt sich das vorhandene Budget optimal einteilen und gegebenenfalls an der einen oder anderen Stelle etwas einsparen. Manchmal ist es auch möglich, nur für ausgewählte Extras tiefer in die Tasche zu greifen, zum Beispiel für Live-Musik als bleibende Erinnerung.
Letztlich hängt es von den individuellen Vorstellungen und finanziellen Möglichkeiten ab, wie viel Geld in die standesamtliche Trauung investiert wird. Mit einer sorgfältigen Planung und klugen Entscheidungen ist es auf jeden Fall möglich, den schönsten Tag im Leben unvergesslich zu machen, ohne ein Vermögen auszugeben.
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Foto Titelbild: Optical Service via Pexels
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