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Die 10 besten Hochzeitsbräuche in Österreich

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Hochzeitsbräuche gibt es seit eh und je. Die meisten sind zwar heute nicht mehr zeitgemäß, aber noch immer sehr beliebt und teilweise wieder „in Mode“. Denn ihre Bedeutung und Symbolik hat sich über die Zeit gewandelt. Oft werden auch Hochzeitstraditionen aus verschiedenen Ländern vermischt oder amerikanisiert. In Österreich haben noch viele alte Bräuche Tradition, manche im ganzen Land, manche nur in bestimmten Regionen. Wir verraten Euch die 10 besten österreichischen Bräuche und wo diese bekannt sind.

1. Die Aufgaben der Brauteltern

Den Brauteltern kommt in Österreich eine bedeutende Rolle zu. Traditionellerweise unterstützt die Brautmutter ihre Tochter beim Styling und der Auswahl des Brautkleides. Der Brautvater geleitet die Braut zum Alter, hält eine Tischrede und hat ein Anrecht auf den ersten Tanz mit der Braut nach dem offiziellen Hochzeitstanz des Ehepaares. Für eine moderne, urbane Hochzeit könnt Ihr diese an die alten Rollenbilder angelehnten Traditionen selbstverständlich auch etwas modifizieren.  Der Gang zum Altar mit dem Brautvater ist jedoch aufgrund von amerikanischen Filmen und Hochzeitsinspirationen wieder etwas mehr in Mode bekommen.

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2. Brautjungfern oder Zubraut/Zubräutigam?

Nicht überall kann man mit dem Begriff Zubraut etwas anfangen. In Oberösterreich, Kärnten, Tirol oder der Steiermark ist die Zubraut als erste und damit wichtigste Brautjungfer bekannt. Sie erhält verantwortungsvolle Aufgaben auf der Hochzeit und hilft der Braut und Trauzeugin bei den Hochzeitsvorbereitungen. Gleiches gilt für den Zubräutigam.

Die Brautjungfern werden in Österreich oft auch Kranzlbräute genannt. Wisst Ihr eigentlich warum es ursprünglich Brautjungfern gegeben hat? Sie waren damals nämlich nicht dazu da, um so wie heute die Braut am großen Tag zu unterstützen und coole Hochzeitsfotos zu machen. Früher gab es Brautjungfern um böse Geister von der Braut abzulenken. Sie zogen sich schöne Kleider an um der Braut ähnlich zu sein damit die Geister nicht erkennen konnten, welche die echte Braut war. Hui hui, die Zeiten ändern sich. Heutzutage ist es eher ein No-Go der Braut ähnlich zu sein und ihr damit die Show zu stellen. Also hebt Euch farblich lieber ab.

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3. Hochzeitsschießen

Im Salzkammergut, Tirol, der Steiermark und auch in Teilen Oberösterreichs ist es Tradition, dass die Braut in den frühen Morgenstunden unsanft aus dem Schlaf gerissen wird – nämlich mit Schüssen oder Böllern. Danach gibt es üblicherweise Frühstück, das von den Aufweckenden mitgebracht wird. Durch den Lärm sollen böse Geister vertrieben werden. Waren es früher die ledigen Männer, die die Braut aufweckten, sind es heute gemischte Gruppen. Außerdem wird der Bräutigam heute ebenso aus dem Bett geböllert. Heutzutage solltet Ihr Eure Nachbarn aber lieber über das Vorhaben informieren und die Böllerei bewilligen lassen.

4. Der Hochzeitstanz

Das Brautpaar eröffnet traditionellerweise mit Ihrem Hochzeitstanz die Tanzfläche, in Österreich zumeist mit dem Brautwalzer. Der meistgetanzte Gesellschaftstanz hat sich aus dem Volkstanz entwickelt und wird auf Hochzeiten fleißig getanzt. Heutzutage suchen die Brautpaare meist ein eigenes, modernes Lied aus zu dem sie den Walzer tanzen. Streng genommen ist die Tanzfläche aber erst dann für alle eröffnet, wenn nach dem Hochzeitstanz die Braut mit dem Brautvater und der Bräutigam mit seiner Schwiegermutter getanzt hat.

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5. Braut stehlen

Hat sich das Paar getraut, ist es in ganz Österreich Tradition, dass die Braut während der Hochzeitsparty von ihrem frisch angetrauten Ehemann entführt und in eine nahegelegene Lokalität gebracht wird. Dieser muss nicht nur bemerken, dass sie verschwunden ist und sie wiederfinden, sondern oft auch noch gewisse Aufgaben lösen, damit er sie wieder bekommt. Ein Partyspaß, der für Stimmung sorgt und wo auch das ein oder andere Schnapserl getrunken wird. Alle konsumierten Getränke sind dann traditionellerweise vom Zubräutigam oder Trauzeugen beim Abholen zu bezahlen. Eine Überlieferung besagt, dass der Bräutigam, wenn er seine Braut vor Mitternacht nicht herausgelöst hat, sein Recht auf die gemeinsame Hochzeitsnacht verliert. Aber das lassen wir mal lieber.
Tipp: Ihr könnt mit der jeweiligen Lokalität vereinbaren, was getrunken wird und nachher bzw. vorher abrechnen. Somit sind alle richtig vorbereitet und es entsteht kein Chaos. Entfernt Euch aber niemals zu weit von der Location, sonst ist Eure Hochzeitsgesellschaft zu lange getrennt, was sich negativ auf die Stimmung auswirken könnte.

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6. Brautstrauß werfen

Auf der ganzen Welt sowie auch in Österreich ist das Braustrauß-werfen bekannt und mehr oder weniger beliebt. Denn alle unverheirateten müssen hinter der Braut Aufstellung nehmen und sich darum reißen, den Brautstrauß zu fangen. Der Brauch sagt, dass die Fängerin die nächste vor dem Traualtar sein wird. Was bei den Männern oft zu großem Gelächter führt, wenn jemandes Freundin den Strauß ergattert. Dennoch sollte sich keine Braut den Spaß nehmen lassen, Ihren Brautstrauß zu werfen. Mittlerweile wird dafür aber nicht mehr der echte Brautstrauß verwendet, sondern ein etwas kleineres Duplikat (Wurfstrauß).

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Das männliche, aber weniger bekannte Gegenstück dazu ist das Strumpfband werfen. Hier stibitzt der Bräutigam seiner Frau das Strumpfband und wirft es den Junggesellen zu. Auch hier gilt – der Fänger kommt als nächstes unter die Haube.

7. Anschneiden der Hochzeitstorte

Allgemein bekannt ist das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte. Wer dabei die Hand oben hat, soll angeblich die Entscheidungsmacht in der Ehe bekommen, was wohl jede Hochzeitsgesellschaft zum Schmunzeln bringt. Dabei sollte aber nicht die oberste und auch nicht die unterste Etage zuerst angeschnitten werden, denn das bringt Unglück. Die Gäste dürfen dann zuschauen, wie sich das Brautpaar gegenseitig den ersten Bissen füttert. Erst danach wird der Kuchen ausgeteilt.

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8. Braut singen

Eine sehr, sehr alte, aber dennoch schöne Tradition ist das Brautlied singen. Üblicherweise schlafen Braut und Bräutigam am Vorabend der Hochzeit im jeweiligen Elternhaus. Freunde und Verwandte schließen sich dann zusammen und kommen die Braut besuchen um ihr ein Ständchen (Brautlied) zu singen. Die Sänger bekommen von den Brauteltern dabei eine deftige Jause spendiert. Das Ganze führt dann zu einem gemütlichen Beisammensein und ist gleichzeitig ein emotionales Erlebnis und tolle Ablenkung für die Braut vor dem großen Tag.
Früher gedacht als Abschied von ihrem Leben als Jungfrau und vom Leben im Elternhaus verliert dieser Brauch in der heutigen Zeit für eine Braut zwar seinen ursprünglichen Zweck, aber das macht ja nichts.

Je nach Region gilt das Brautlied singen entweder nur für die weiblichen Verwandten oder schließt den Bräutigam mit ein. Diese Entscheidung sollte jedoch ganz beim Brautpaar liegen. Heutzutage ist das Brautlied singen eher im ländlichen Bereich noch bekannt. Wir können das jedoch allen Bräuten wärmstens empfehlen.

9. Porzellan zerschlagen

Das Zerschlagen von Porzellan verbindet man mit der ursprünglichen Bedeutung des „Polterabends“, was eigentlich nicht mit dem Junggesellenabschied zu tun hat. Ähnlich wie beim Braut-singen, feiern Braut und Bräutigam hier gemeinsam mit Verwandten, Nachbarn, Kollegen etc. Als Höhepunkt des Abends darf altes Geschirr nach Lust und Laune zerdeppert werden. Selbst Blumentöpfe, Fließen und Waschbecken sind erlaubt. Die Scherben sollen dem Brautpaar Glück bringen und böse Geister vertreiben. Nicht zerschlagen werden dürfen allerdings Gläser und Spiegel – das soll Pech bringen! Der Scherbenhaufen muss im Anschluss vom Brautpaar gemeinsam aufgefegt werden. Damit symbolisiert es, dass Herausforderungen auch in Zukunft zusammen gemeistert werden. Diesen Brauch kennt man ebenso eher auf dem Land, als in der Stadt.
Tipp: Ihr könnt das Porzellan zerschlagen auch mit dem Brautsingen am Vorabend verbinden.

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10. Morgengabe

Am Morgen nach der Hochzeit überreichen sich Braut und Bräutigam gegenseitig ein besonderes Geschenk. Früher galt dieser Brauch in Österreich als Entschädigung für die verlorene Jungfräulichkeit und finanzielle Absicherung der Braut, damit sie sich keine Sorgen machen sollte. Sowie früher als auch heute wird meist ein Schmuckstück (Armband, Vorsteckring, Halskette) geschenkt. Der Bräutigam platziert die Morgengabe unter dem Kopfkissen der Braut. Wenn sie das Geschenk am nächsten Morgen findet, so bringt das Glück für die Ehe.
Mittlerweile beschenkt man sich jedoch auch immer öfter schon am Tag davor, damit das Schmuckstück schon am Tag der Hochzeit getragen werden kann.

Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Hochzeitsbräuche, die jedoch nicht überall so bekannt sind:

  • Wohnung verwüsten: Um das Brautpaar auch auf die steinigen Wege der Ehe vorzubereiten, spielen Freunde ihnen ein paar Streiche, während sie die Hochzeitsnacht auswärts verbringen. Das Zuhause des Brautpaars wird dabei etwas „umdekoriert“ (Möbeln verstellen, Bett auseinanderschrauben, überall gefüllte Wassergläser aufstellen etc.)
  • Spalier stehen: Das Spalierstehen für das Brautpaar beim Auszug aus der Kirche symbolisiert den ersten gemeinsamen Weg durch ein Hindernis. Außerdem soll es zeigen, dass Freunde und Familie immer für das Brautpaar da sind. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn Arbeitskollegen oder Vereinsmitlieder des Brautpaares in Uniform Spalierstehen.
  • Holzstammsägen: Auch bei diesem Braut wird das Brautpaar getestet, indem es möglichst synchron einen dicken Baumstamm mittels schieben und ziehen zersägt.
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  • Blumenkinder: Hier streuen kleine Mädchen oder auch Jungs Blumen auf dem Weg zum Altar oder auch nach der Trauung auf dem Weg hinaus. Der Duft der Blüten soll Fruchtbarkeitsgöttinnen anlocken, die dem frischvermählten Paar reichlich Nachwuchs bescheren. Die Tradition kann jedoch auch etwas abgewandelt werden, indem man den Kleinen ein Schild tragen oder Seifenblasen machen lässt.
  • Brautschuh versteigern: Diese Tradition soll die Kassa des Brautpaares auffüllen. Wie bei einer Auktion wird von den Hochzeitsgästen mitgesteigert. Der Brauch sieht allerdings vor, dass das letzte Gebot beim Vater, Trauzeugen oder Bräutigam liegt. Die Frage ist nur, ob man den Gästen so etwas zusätzlich abverlangen soll, weil ja ohnehin schon Geschenke mitgebracht werden.
  • Agape: Sie üblicherweise nach der Trauung direkt bei der Kirche statt und ist für das Brautpaar eine gute Möglichkeit durchzuatmen und sich mit den Gästen zu unterhalten, die zum Abendprogramm nicht mehr geladen sind. Es wird hier bereits gratuliert und Geschenke werden überreicht. Hält man es ganz traditionell, darf bei einer Agape nur Brot, Salz und Wein gereicht werden.
  • Etwas Altes, etwas Neues, etwas Blaues, etwas Geborgtes: Laut Brauchtum soll die Braut alles vier Dinge bei sich tragen. Das „Alte“ steht für das bisherige Leben der Braut vor der Ehe (Tradition, Familie), das „Neue“ steht für das beginnende Eheleben und eine glückliche Zukunft, das „Geliehene“ für Freundschaft und soll Glück in der Ehe bringen und das „Blaue“ verkörpert die Treue (z.B. ein blaues Strumpfband).
  • Über die Schwelle: Der Bräutigam trägt die Braut mit Schwung über die Schwelle. Dies soll die bösen Geister, die unter der Türschwelle hausen, davon abhalten, das junge Glück zu zerstören.
  • Weiße Tauben: Das Fliegen lassen von Tauben bei der Hochzeit soll Glück bringen. Hochzeitstauben können von professionellen Anbietern gebucht und nach der Zeremonie vom Trauzeugen in die Freiheit entlassen werden. Ja, ist schon eine nette Idee und eine Gelegenheit für einzigartige Hochzeitsfotos, andererseits sprechen hier Tierschutzorganisationen berechtigterweise von Tierquälerei. Wir finden, das bringt eher „bad karma“ in den Start des gemeinsamen Lebens und raten daher von dieser Tradition ab. Es gibt so viele andere schöne Bräuche, die das Liebespaar zelebrieren und dabei aber niemandem schaden.
  • Reis werfen: Dieser aus dem asiatischen Raum stammende Brauch, steht für Glück und Fruchtbarkeit. Vielerorts ist dies aber verboten, deshalb empfehlen wir auf Blütenblätter oder umweltfreundliches Konfetti umzusteigen. Klärt auch unbedingt ab, ob das wieder weggeräumt werden muss. Unkomplizierte Alternative: Seifenblasen.
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