Für ihre Hochzeit wählen Bräute besonders schöne Blumen aus und viele wollen diese Pracht am liebsten für die Ewigkeit erhalten. Glücklicherweise gibt es tolle Möglichkeiten, die ihr sogar selbst ganz einfach umsetzen könnt. Brautstrauß trocknen klingt erst einmal nicht sehr schwer. Allerdings solltet ihr einige Tipps und Tricks beachten, damit das Ergebnis wirklich schön wird. Wir haben in diesem Artikel alle Varianten zur Konservierung eurer Hochzeitsblumen zusammengestellt: Brautstrauß trocknen mit und ohne Glycerin, verschiedene Vorgehensweisen des Blumen Pressens, Gefriertrocknung und Konservierung in Epoxidharz.
Es ist sehr schade, wenn die wunderschöne Blumendekoration nach dem Hochzeitstag im Müll landet. Stattdessen könnt ihr die Blumen euren Hochzeitsgästen mitgeben. Dann können sie diese Blumenpracht noch zuhause für einige Tage bewundern und Freude daran haben. Ihr könnt die Blumen auch an ein Krankenhaus oder ein Altenheim in der Nähe geben. Ihr Blumenbouquet wollen viele Bräute allerdings nicht hergeben und haben daher sogar einen Wurfstrauß, um nicht auf das Brautstrauß-Werfen verzichten zu müssen. Wollt ihr wissen, wie ihr euren geliebten Strauß für die Ewigkeit haltbarmachen könnt? Wir geben euch Tipps und Inspirationen, damit ihr erfolgreich den Brautstrauß trocknen oder anderweitig konservieren könnt. Somit habt ihr ein schönes Andenken an euren Hochzeitstag.
Brautstrauß trocknen: Vorbereitung und Planung
Wenn ihr euren Strauß von einem Profi konservieren bzw. trocknen lassen wollt, dann klärt das unbedingt im Voraus ab. Es ist wichtig, dass die Blumen für den Konservierungsprozess noch frisch sind. Es wird sicherlich etwas zu beachten geben, wie ihr mit den Blüten umgehen sollt und wie ihr sie dem Fachmann zur Verfügung stellt. Gerade in der Hochzeitssaison sind Anbieter sehr gefragt und womöglich ausgebucht, wenn ihr die Bestellung nicht im Voraus bucht. Außerdem fahren viele Brautpaare direkt nach der Hochzeit in die Flitterwochen. Wenn ihr also euren Brautstrauß trocknen oder konservieren wollt, dann müsst ihr dafür schon vorher alles in die Wege leiten.
Für welche Methode ihr euch auch immer entscheidet, einige Punkte und Tipps solltet ihr auf jeden Fall beachten:
- Startet mit der Konservierung direkt nach dem Hochzeitstag. Das Ergebnis wird umso schöner ausfallen, je frischer die Blumen noch sind.
- Die Blüten, Blätter und Stiele sollten nicht nass sein. Lass sie trocknen oder tupft sie vorsichtig trocken.
- Schneidet die ausgetrockneten Enden der Stiele großzügig ab.
- Entfernt die Blätter von den Stielen der Blüten.
- Entfernt fleckige oder bereits leicht verwelkte Blüten und Blätter. Ihr könnt daraus Potpourri oder ein Blumenbad machen, wenn ihr sie nicht direkt wegwerfen wollt.
Jetzt stellen wir euch die verschiedenen Methoden vor, um euren Brautstrauß zu trocknen bzw. zu konservieren. Somit könnt ihr ihn lange als Erinnerung an euren Hochzeitstag aufbewahren und könnt noch lange Freude daran haben.
Brautstrauß zum Trocknen aufhängen
Der Klassiker unter den Konservierungsmethoden für euren Strauß ist es, ihn zum Trocknen kopfüber aufzuhängen. Manche verwenden davor und/oder danach Haarspray, Fixierspray oder Klarlack aus dem Bastelbedarf.
Wenn ihr euren Brautstrauß trocknen wollt, indem ihr ihn aufhängt, gibt es Folgendes zu beachten:
- Ihr könnt die Stiele auch einzeln aufhängen, um sicherzugehen, dass keine der Blüten gequetscht wird, sondern schön trocknet. Einen fest zusammengebunden Strauß könnt ihr nach dem Trocknen daraus aber nicht mehr machen. Dazu sind die Blüten, Stängel und Blätter viel zu starr und empfindlich. Sie würden abbrechen oder zerbröseln. Wenn ihr die Stiele einzeln trocknet, könnt ihr sie danach locker in einer Vase arrangieren.
- Wenn ihr den gebundenen Strauß trocknet, kann es sein, dass er danach nicht mehr so üppig aussieht. Viele Blüten eignen sich nicht zum Trocknen, weil sie sich zusammenziehen. Diese werdet ihr entfernen wollen, wodurch Lücken im Strauß entstehen.
- Direktes Sonnenlicht ist für das Trocknen eures Brautstraußes ungünstig. Hängt ihn daher zum Beispiel an einem dunklen Ort im Keller auf.
- Lasst die Blumen bis zu 2 Wochen kopfüber hängen. Seit euch sicher, dass auch wirklich alle Blüten vollständig getrocknet sind, bevor ihr das Blumenbouquet abnehmt und umdreht.
Brautstrauß trocknen mit Glycerin
Die Form und Farbe der Blumen lässt sich besonders gut haltbarmachen, wenn ihr sie in Glycerin stellt, bevor ihr sie aufhängt. Warum? Das Glycerin ersetzt das Wasser in den Blüten. Am besten eigenen sich Blumen mit kräftigen Stielen. Was ihr genau machen müsst, um den Brautstrauß mit Glycerin zu trocknen, erklären wir euch hier mit ein paar Tipps:
- Besorgt euch in der Drogerie oder in der Apotheke Glycerin.
- Füllt in eine Vase Glycerin und lauwarmes Wasser im Verhältnis 1:2.
- Schneidet ca. 2 Zentimeter von den Stielen schräg ab, arrangiert den Strauß und bindet ihn zusammen.
- Stellt nun den Strauß in das abgekühlte Glycerin-Wasser.
- Nach etwa 1 Woche sind die Blumen bereit, um für etwa 2 Wochen kopfüber zum Konservieren aufgehängt zu werden.
Brautstrauß trocknen im Backofen
Wer es eilig hat, kann seinen Brautstrauß sogar im Ofen trocknen. Dafür müssen die Blumen allerdings einzeln aufgelegt werden. Das bedeutet, dass ihr sie danach nicht mehr zu einem ganz festen Strauß binden, weil leicht etwas abbrechen kann. So geht ihr vor, wenn ihr im Backofen den Brautstrauß trocknen wollt:
- Legt die Blumen einzeln auf das Backpapier auf.
- Stellt den Backofen auf etwa 40 Grad und lasst die Blumen bis zu 3 Stunden trocknen. Tipp: Steckt einen Holzkochlöffel in die Ofentür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Blumen aus dem Brautstrauß trocknen mit Silikagel
Silikagel bzw. Kieselgel aus dem Bastelgeschäft ist eigentlich kein Gel, sondern von der Konsistenz her ähnlich wie Sand. Dieser nimmt Wasser auf. Auf diese Weise werden die Blüten innerhalb von 1 Woche getrocknet. Die Blumen eures Hochzeitsfestes behalten mit dieser Konservierungsmethode sehr gut ihr ursprüngliches Aussehen und ihre Farbe. Ein tolles Andenken!
- Füllt in einen luftdichten Behälter eine erste Schicht Silikagel ein.
- Dann platziert ihr vorsichtig eure Blüten darauf.
- Füllt vorsichtig noch mehr Gel ein, bis die Blüten ganz bedeckt sind. Es ist wichtig, dass die Blüte vollständig mit Gel umschlossen ist.
- Verschließt den Behälter luftdicht.
- Nach 1 Woche könnt ihr die Blüten herausnehmen und mit Spray besprühen.
Tipp: Silikagel ist wiederverwendbar. Je feiner das Gel, umso schöner das Ergebnis.
Ihr könnt für diese Konservierungsmethode auch Trockensalz oder Waschpulver verwenden.
Blüten und Blätter aus dem Brautstrauß pressen
Blumen in Büchern pressen
Viele von euch haben es vielleicht in ihrer Kindheit gemacht: Gänseblümchen und Blätter zwischen den Seiten eines Buches zu pressen und damit zu trocknen. Genau das könnt ihr auch mit Blüten aus eurer Hochzeitsdekoration oder eurem Strauß machen, um noch lange Freude daran zu haben und sie zuhause als Dekoration zu verwenden.
Folgendes gilt es zu beachten:
- Flache Blüten lassen sich am besten und schönsten pressen und somit konservieren. Flache Blüten sind beispielsweise Mohnblumen, Rittersporn, Stiefmütterchen, Margeriten oder Veilchen, aber auch Lavendel. Von üppigeren Blumen, wie Rosen oder Hortensien, presst ihr am besten einzelne Blütenblätter.
- Legt Löschpapier und Zeitungspapier zwischen die Blumen und die Buchseiten. Die Feuchtigkeit aus den Blüten kann sonst die Seiten verfärben oder wellen. Vorsicht bei der Verwendung von Küchenpapier. Die Prägung kann sich auf die Blüten übertragen, was vermutlich nicht gewünscht ist.
- Ordnet die Blumen und Blätter bereits vor dem Pressen in etwa so an, wie ihr sie danach weiterverwenden wollt. Da sie im getrockneten Zustand sehr brüchig sein können, ist es womöglich heikel, diese danach voneinander lösen zu wollen und sie neu zu arrangieren.
- Beschwert das Buch mit schweren Gegenständen und legt es so an einen warmen Ort.
- Es dauert bis zu vier Wochen bis die Blumen fertig getrocknet sind.
Gepresste Blumen arrangiert ihr am besten hinter Glas in einem Bilderrahmen. So sind sie optimal geschützt, perfekt in Szene gesetzt und eine tolle Blumendekoration zuhause.
Hochzeitsblumen mit dem Bügelleisen pressen
Ja, ihr habt richtig gelesen. Ihr könnt Blumen sogar mit dem Bügelleisen trocknen, um sie als Erinnerung an das Hochzeitsfest aufbewahren zu können. Das geht besonders schnell. Macht die ersten Versuche nicht unbedingt mit den schönsten Blüten. Bekommt erst ein Gefühl dafür, wie lange ihr bügeln sollt.
- Wählt einen festen Untergrund und legt – so wie beim Pressen von Blumen in Büchern – Papier auf den Untergrund. Darauf legt ihr die Blumen und darauf wieder Papier.
- Stellt das Bügelleisen auf die niedrigste Stufe ein und setzt das Bügelleisen auf das Papier. Lasst es mit leichtem Druck bis zu 15 Sekunden darauf stehen.
- Lasst das Papier etwas abkühlen und seht dann vorsichtig nach, ob die Blüten ausreichend getrocknet sind.
- Tauscht feuchtes oder verfärbtes Papier aus, bevor ihr die nächsten Blumen aus eurem Brautstrauß presst.
Blumen zwischen Fliesen in der Mikrowelle pressen
Damit ihr nicht wochenlang auf eure getrockneten Blumen warten müsst, könnt ihr sie sogar in der Mikrowelle trocknen:
- Dazu benötigt ihr 2 Keramikfliesen und Papier. Ihr gestaltet eure Blumenpresse wie folgt: Fliese, Papier, Blumen und Blätter, Papier, Fliese.
- Dann müsst ihr die beiden Fliesen noch fixieren, indem ihr eine Keramikschüssel obenauf stellt oder sie mit Gummibändern zusammenbindet.
- Beginnt mit 1 Minute bei niedriger Temperatur.
- Seid vorsichtig, denn die Fliesen können sehr heißen. Lasst sie abkühlen und seht dann nach, ob das Ergebnis euren Vorstellungen entspricht.
- Ihr könnt die Dauer oder Temperatur vorsichtig erhöhen.
Brautstrauß in Epoxidharz verewigen
Ihr habt sie bestimmt schon einmal gesehen: Perfekt erhaltene Blüten in einen glasklaren Würfel gefasst. Dieses klare Material ist Epoxidharz. Ihr könnt in einem DIY-Projekt euer Brautbouquet sogar selbst auf diese Weise konservieren. Allerdings ist die Arbeit mit Epoxidharz alles andere als ungefährlich. Die Dämpfe dürfen nicht eingeatmet werden und es darf zu keinem Hautkontakt kommen. Entsprechende Schutzausrüstung wie einer Schutzbrille, Handschuhe, Atemschutzmaske und Schutzkleidung ist unbedingt erforderlich. Arbeitet im Freien oder zumindest bei geöffnetem Fenster. Zur Sicherheit solltet ihr diese Konservierungsmethode lieber einem Profi überlassen. Falls ihr es unter geeigneten Schutzbedingungen selbst versuchen wollt, geben wir euch hier eine kleine Anleitung:
- Schutzausrüstung anlegen und eine sichere Arbeitsumgebung herstellen.
- Füllt eure gewählte Form zur Hälfte mit Epoxidharz.
- Ordnet eure Hochzeitsblumen wie gewünscht in der Form an.
- Füllt die Form bis oben hin mit dem restlichen Epoxidharz.
Eure Hochzeitsblumen könnt ihr somit beispielsweise als stylischen Briefbeschwerer oder zur Dekoration verwenden.
Weitere Möglichkeiten zur Konservierung eures Brautstraußes
Blumen können auch mit Wachs konserviert werden. Das Ergebnis hält allerdings nur für einige Monate. Dafür verwendet ihr Wachs aus dem Bastelgeschäft. Manche Floristen bieten Gefriertrocknung an. Mit dieser Variante bleibt das ursprüngliche Aussehen recht gut erhalten.
So bleiben eure getrockneten Blumen lange schön
Es ist von Blume zu Blume unterschiedlich, ob sie bereits durch das Trocknen ihre Farbe verlieren. Zu jenen Blumen, die ihre Farbe sehr gut halten gehören Mohnblumen, Rittersporn, Stiefmütterchen, Margeriten und Veilchen. Farbveränderungen sind vor allem bei weiß, hellrosa und orange zu erwarten.
Von üppigeren Blumen, wie Rosen oder Hortensien, presst ihr am besten einzelne Blütenblätter. Die getrockneten Blumen aus eurem Brautstrauß sollten aber in jedem Fall nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein, weil sie sonst schneller ihre Farbe verlieren. UV-Licht zerstört nämlich die Farbpigmente. Tipp: Hinter Glas halten sich getrocknete Blumen besonders gut.
Was ihr mit den Blüten machen könnt
- Dankeskarten mit gepressten Hochzeitsblumen dekorieren
- Getrocknete Blumen aus der Hochzeitsdekoration in einen Bilderrahmen geben
- Türkranz aus Blumendekoration vom Hochzeitsfest
- Blumenleiste mit Hochzeitsblumen
- Windlicht mit euren Hochzeitsblumen als Dekoration
- Lesezeichen aus laminierten, gepressten Hochzeitsblumen
- Schmuckstücke aus euren Hochzeitsblumen
Foto: Kristina Paukshtite via Pexels
- Potpourri
Fazit: Brautstrauss trocknen als DIY-Projekt oder Expertenarbeit
Brautstrauss trocknen ist eigentlich recht einfach und dann habt ihre eine wunderschöne Erinnerung an euren Hochzeitstag. Wie schön das Ergebnis wird, hängt allerdings von den Blüten sowie von der Trocknungs- bzw. Konservierungsmethode ab. Glycerin, Kieselgel, Gefriertrocken und Epoxidharz versprechen ein sehr authentischen Ergebnis. Welche Methode es sein soll hängt auch damit zusammen, wie ihr die Blüten danach weiter verwenden wollt. Wenn ihr euch bei eurem Brautstrauß selbst ans Werk machen wollt, probiert eure bevorzugte Konservierungsmethode einige Zeit vor der Hochzeit mit denselben Blütenarten, wie in eurem künftigen Brautbouquet, einmal aus. Wenn euch das Ergebnis nicht gefällt, solltet ihr den Braustrauß lieber an einen Profi zur Konservierung geben. Schließlich habt ihr bei euren Hochzeitsblumen nur einen Versuch.
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Foto Titelbild und Pinterest Collage: Elegant Photography
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